Die vergessenen Ausrüster – Marken, die (fast) niemand mehr kennt (Teil 1)

In einer Zeit, die von globalen Marken wie Nike, adidas und Puma dominiert wird, lohnt sich ein Blick auf die Ausrüster, die einst Trikotkultur prägen – und heute fast in Vergessenheit geraten sind. Diese Marken erzählen Geschichten von Design, Grenzen und Begeisterung:

Patrick – aus Leidenschaft entstanden, Kultur geprägt

Gegründet 1892 in Belgien, entwickelte sich Patrick aus einem Schuhmacherbetrieb zu einer Sportmarke, die Trikots und Schuhe für Fußballlegenden wie Kevin Keegan oder Michel Platini lieferte.
In den 1980er Jahren gab es Trikots für Vereine wie Southampton, Derby County, West Bromwich Albion.
Heute ist Patrick vor allem in der unteren Profiebene aktiv – etwa aktuell bei Rot-Weiß Oberhausen.
Zwei schöne Exemplare der Marke Patrick von unserer Plattform:

ABM – der italienische Geheimtipp

ABM war in den 1980er Jahren vor allem in Italien aktiv und stattete Vereine wie den SSC Bari aus. Die Marke war bekannt für ihre schlichten, aber eleganten Designs – oft mit klassischen Schnitten, klaren Farben und dezenten Logos. Anders als viele größere Marken verzichtete ABM auf auffällige Muster und legte Wert auf eine traditionelle Ästhetik, die heute bei Sammler:innen umso beliebter ist.
Besonders begehrt sind Trikots aus der Bari-Ära, in der ABM vereinzelt auch mit personalisierten Details arbeitete – eine Seltenheit zu dieser Zeit. Heute ist ABM vom Profifußball nahezu verschwunden und gilt als echter Geheimtipp unter Trikotsammler:innen, die auf der Suche nach seltenen italienischen Designs sind.

Meyba – das Barcelona-Märchen der Trikotwelt

Meyba stattete von 1980 bis 1992 den FC Barcelona aus – eine Ära, die mit Spielern wie Laudrup, Koeman und Guardiola zur legendären „Dream Team“-Periode wurde.
Seitdem ist Meyba nur noch in Form von Retro-Kollektionen aktiv, ohne Teil des modernen Profifußballs zu sein.

Admiral – britische Aufbruchsstimmung in Stoff

Admiral ist eine der ältesten britischen Sportmarken (gegründet 1914). Sie revolutionierte den Fußball durch die Einführung des ersten echten Replica-Trikotset-Marketings mit England (ab 1974) und Leeds United.
In den 1970ern bis frühen 1990ern rüstete Admiral zahlreiche Clubs aus – wie Manchester United oder Eintracht Frankfurt.
Heute lebt die Marke als Retro-Label weiter, ist aber nicht mehr im aktuellen Profibereich relevant.

Special Mentions – Wer bringt sie zurück ins Rampenlicht?

Einige legendäre Marken sind auf HYFE noch gar nicht vertreten – wer macht den ersten Schritt?

• ABM (Italien)
1980er-Ausrüster des SSC Bari – heute ein Insider-Tipp.
Wer zeigt das erste ABM-Trikot auf HYFE?

• Admiral (England)
Wegbereiter des Replica-Markts mit England und Leeds. Kult mit Ausrufezeichen.
Wer bringt Admiral zurück?

• Meyba (Spanien)
Barcelona in der „Dream Team“-Ära – kultverdächtig, aber rar.
Wer wird erster Hochlader?

Warum Trikots vergessener Ausrüster für Sammler:innen so begehrt sind

Für Sammler:innen zählen Trikots ehemaliger Ausrüster zu den spannendsten Fundstücken überhaupt. Viele dieser Marken sind längst vom Markt verschwunden oder agieren nur noch im Amateurbereich – entsprechend selten tauchen ihre Trikots heute auf. Modelle von ABM, Admiral oder Patrick sind oft nur noch über Sammlerbörsen, Vintage-Shops oder private Kontakte zu finden – und genau das macht sie so besonders.
Sie stehen nicht nur für einen bestimmten Verein oder eine Saison, sondern auch für eine Ära im Fußball, in der regionale Marken prägender waren als globale Player. Wer ein solches Trikot besitzt, hat oft nicht nur ein seltenes Kleidungsstück, sondern ein echtes Stück Zeitgeschichte – das sich kaum mehr rekonstruieren lässt.

Quo vadis, Ausrüster-Vielfalt?

Die großen Marken – allen voran Nike, adidas oder Puma – setzen im Fußball zunehmend auf globale Einzelstars, die oft mehr Reichweite erzielen als ein ganzer Verein. Diese Entwicklung verändert auch die Ausrüsterlandschaft im Teamsport: Wo früher fast nur Monopole herrschten, ist heute wieder mehr Vielfalt zu erkennen.
Kleinere und mittelgroße Marken nutzen diese Lücke, um sich gezielt zu positionieren – mit nachhaltiger Produktion, regionalem Bezug oder klaren Haltungskampagnen. Sie besetzen Nischen, in denen große Player selten agieren – und könnten dadurch künftig eine noch größere Rolle spielen.
Ein besonders spannendes Beispiel ist der FC St. Pauli: Der Klub ging 2021 ganz eigene Wege und gründete mit DIIY seine eigene Ausrüstermarke – fair produziert, unabhängig, politisch klar positioniert. Damit zeigt der Verein, dass auch neue Modelle abseits klassischer Sponsorenstrukturen funktionieren können – und dass Ausrüsterarbeit längst nicht mehr nur eine Frage von Logos und Lieferketten ist, sondern Teil der Identität.

Die nächsten spannenden Marken- Geschichten warten – vielleicht auch auf HYFE.